Erzählt & Zugehört!

Lebensgeschichten im Dialog

Was brauchen Menschen, um das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten? Was ist nötig, damit sie sich aktiv in ihr Lebensumfeld und in die Gesellschaft einbringen können?

Neben dem Zugang zu den notwendigen Ressourcen ist ein wertschätzender Blick auf sich selbst und die eigene Geschichte eine zentrale Voraussetzung. Biografische Ansätze können dabei helfen diesen Blick (wieder) zu erlangen und das Gefühl zu stärken, Einfluss auf den eigenen Lebensweg nehmen zu können.

Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist jedoch nicht nur für die individuelle Lebensgestaltung von zentraler Bedeutung: Eine demokratische Gesellschaft ist auf aktive und selbstbestimmte Bürger:innen angewiesen, die ihr soziales Umfeld mitgestalten und motiviert sind, sich in das Gemeinwesen einzubringen.

Ich gehe offensiver mit meiner Herkunft und mit meiner Sozialisation um. Ich erzähle mehr von der Vergangenheit.

Katrin, Teilnehmerin der Biografiegruppe

Anerkennung nachholen – Demokratie stärken

Im Projekt »Erzählt & Zugehört! Lebensgeschichten im Dialog« möchten wir den Lebensgeschichten von Menschen Raum geben, die viel zu selten erzählt und gehört werden:

Zwei Jahre lang haben wir Menschen in Marzahn-Hellersdorf begleitet, die oder deren Eltern in der DDR gelebt haben. 2021 stehen die Biografien von Menschen mit Migrationsgeschichte im Mittelpunkt.

Was diese Menschen gemeinsam haben, ist, dass ihre Geschichten selten gesellschaftlich wahrgenommen und häufig sogar abgewertet werden. Wer aber nicht mit seiner eigenen Geschichte gesehen und gehört wird, fühlt sich weniger anerkannt. Das kann auf lange Sicht dazu führen, dass sich Menschen auch weniger in die Gesellschaft einbringen können und wollen. Denn nur, wer einen Platz in der Gesellschaft hat, fühlt sich auch motiviert, sie mitzugestalten.

Das Pilotprojekt »Erzählt & Zugehört! Lebensgeschichten im Dialog« erprobt und entwickelt gemeinsam mit interessierten Bürger:innen sowie Multiplikator:innen dialogische und biografische Ansätze und Methode. In unserem Projekt bestimmen die Teilnehmenden mit, was passiert – von den Gesprächsthemen bis hin zu den Methoden.

In Zukunft möchten wir uns noch stärker vernetzen, unsere Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Jahre mit anderen Menschen und Projekten teilen. Es gibt noch so viele Geschichten, die erzählt werden sollten, so viele Perspektiven, die noch nicht ausreichend repräsentiert sind.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, wenn Sie Lust haben, Ihre Geschichte zu erzählen oder selbst ein Projekt zu entwickeln, dann melden Sie sich bei uns!